
12 Nov. Mehr als 1000 junge Rotbauchunken wurden in einem Teich in Taarup Strand (Dänemark) ausgewildert
Die Rotbauchunken-Populationen in den Projektgebieten Dänemarks und Sloweniens sind sehr klein. Das Monitoring zeigt, dass im Projektgebiet Taarup Strand in Dänemark und in Jovsi in Slowenien nur bis zu fünf rufende Männchen zu hören waren.
Die Unterstützungsnachzucht ist eine der wirksamen Maßnahmen zur Erhaltung kleiner Populationen der vom Aussterben bedrohten Rotbauchunke. In Unterstützungsnachzuchtstationen wird die Überlebensrate von Eiern und Kaulquappen erhöht. Für eine erfolgreiche Aufzucht müssen die Eier und Kaulquappen unter ähnlichen Bedingungen wie im natürlichen Lebensraum gehalten werden. Wasserpflanzen, die in die Brutbecken im Freien gestellt werden, müssen frei von Käfern, Libellenlarven oder anderen Raubtieren sein, und zusätzlich muss sichergestellt werden, dass Vögel, wie Amseln und Reiher, sich nicht an der Brut im Aufzuchtteich bedienen können.
Schätzungen zufolge entwickeln sich in der Natur nur 1-5% des Laichs zu adulten Rotbauchunken, was für den Erhalt kleiner Populationen zu niedrig ist. Durch die Nachzucht unter kontrollierten Bedingungen in der Aufzuchtstation wird verhindert, dass die Brut durch Prädatoren gefährdet wird und so wird die Überlebensrate auf über 95% erhöht.
Im Projektgebiet Taarup Strand in Dänemark haben wir in diesem Jahr mehr als 1000 junge Rotbauchunken in die Natur entlassen. Aus dem im Frühjahr gesammelten Laich entwickelten sich im Sommer viele Kaulquappen. Als die Kaulquappen mittelgroß waren, wurden sie aus den Aufzuchtbecken in Netzkäfigen in Teiche überführt, um dort die Metamorphose durchlaufen zu können. Die Kaulquappen ernährten sich von den Algen an den inneren Seitenwänden der Netzkäfige. Die harte Arbeit des dänischen Projektteams hat sich gelohnt, als das Team die vollständig entwickelten Unken aus den Netzkäfigen befreien konnten und diese sich zum ersten Mal im Teich ausbreiteten. Mit der Unterstützungsnachzucht wurde die Zahl der jungen Rotbauchunken so erhöht, dass hoffentlich genügend Tiere das Erwachsenenalter erreichen, sich erfolgreich reproduzieren und sich so aktiv in die bestehende Population integrieren und sie zahlenmäßig stärken.
Mit Unterstützung der dänischen Projektpartner wird in Slowenien eine Aufzuchtstation im Kozjansko-Park errichtet, in der Maßnahmen für das Populationsmanagement von Rotbauchunken durchgeführt werden. In den nächsten Jahren werden wir auch die aquatischen und terrestrischen Lebensräume der Rotbauchunke im Projektgebiet Jovsi verbessern und wiederherstellen. Die Umsetzung aller Maßnahmen ist entscheidend für die Gewährleistung einer stabilen Population.
Foto: Niels Damm