
14 Sep. VERPFLANTZE GRASNARBEN ZUR WIEDERHERSTELLUNG VON FEUCTWIESEN
Viele Amphibien verbringen die meiste Zeit des Jahres in terrestrischen Lebensräumen. Daher benötigen sie nicht nur geeignete aquatische Lebensräume, sondern auch geeignete terrestrische Lebensräume, damit sie gut gedeihen können. Feuchtwiesen sind äußerst wichtig und werden von vielen Amphibien als Nahrungshabitat genutzt. Im Rahmen des LIFE AMPHICON-Projekts werden sie mit Hilfe verschiedener Ansätze wiederhergestellt, darunter angepasste Mähverfahren, die Entfernung invasiver gebietsfremder Pflanzenarten und die Anpflanzung von Hecken. In Ljubljansko barje haben wir vor kurzem die Übertragung von Grasnarben durchgeführt, die eine wertvolle Samenbank mit charakteristischen Feuchtwiesenpflanzen bilden werden.
Die Flächen wurden vom Jovan-Hadži-Institut des Forschungszentrums der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste erworben, dessen Forschungsstation in Barje in den letzten drei Jahren im Rahmen des Projekts „Wiederherstellung und Erhaltung der Feuchtgebiete von Ljubljansko barje“ die Zucht des stark gefährdeten Schmetterlings Moor-Wiesenvögelchen (Coenonympha oedippus) unterstützt hat. Die Grasflächen mit Kleines Pfeifengras (Molinia caerulea) haben es den Raupen ermöglicht, in Gefangenschaft zu überleben, und nun werden ihre Überreste zur Wiederherstellung einiger Feuchtwiesenbereiche verwendet.
Die gepflanzten Grasnarben dienen als Samenquelle für die Wiederherstellung von Flächen, die in den vergangenen Jahren vom Überwuchs (Sträucher, gemischt mit invasiven gebietsfremden Arten) befreit wurden. Durch die Verpflanzung ganzer Vegetationsflächen werden einige der mit dem Sammeln von einheimischem Saatgut verbundenen Probleme vermieden. Der Hauptvorteil besteht darin, dass durch die Verpflanzung sichergestellt wird, dass ganze Pflanzengemeinschaften keimen, während beim Mähen oder Pflücken von Hand die Samen einiger Arten möglicherweise noch nicht reif genug sind. Die Verpflanzung bietet auch den Vorteil, dass die entsprechende Mikrobiota übertragen wird, die sich positiv auf das erfolgreiche Keimen der Samen und das Wachstum neuer Pflanzen auswirken kann.
Wir gehen davon aus, dass die Grasflächen den Umpflanzungsprozess überleben werden, so dass sich die Pflanzengemeinschaften erholen können und schließlich auch andere gefährdete Arten zurückkehren werden. Die dabei gewonnenen Erfahrungen werden für alle künftigen Maßnahmen zur Wiederherstellung von Feuchtwiesen von großem Wert sein.
Foto: G. Lipovšek, T. Porenta